Der Name Yanis Varoufakis dürfte den meisten ein Begriff sein: 2015 kämpfte der markante Glatzkopf als griechischer Finanzminister an vorderster Front gegen die von der EU verschrieben Austeritätspolitik. Seither ist Varoufakis medial zwar deutlich weniger präsent, untätig ist er aber nicht geblieben. Nicht nur hat er mittlerweile seine eigene Partei gegründet, vergangenes Jahr ist zudem Another Now erschienen – Varoufakis’ Versuch, einen Alternative zum Kapitalismus zu entwerfen.
Natürlich war ich neugierig, wie die Utopie – denn eine solche ist Another Now, selbst wenn Varoufakis anderer Meinung ist – eines zeitgenössischen linken Politikers und Wirtschaftswissenschaftlers aussehen würde. Nach der Lektüre war mir klar, dass Varoufakis die utopische Tradition gut kennt. Weitere Recherchen förderten verschiedene Texte und Vorträge zutage, in denen er nicht nur auf die Klassiker der utopischen Literatur, sondern auch auf Science-Fiction-Filme und -Romane bezug nimmt. Schon bald reifte in mir die Idee, Varoufakis für die Zeitschrift für Fantastikforschung zu interviewen.
Zu meiner Überraschung und grossen Freude erwies sich dieses Vorhaben als relativ einfach. Kurz nachdem ich Varoufakis über seine Website angeschrieben hatte, meldete sich seine Assistentin bei mir und vereinbarte einen Termin. Wenige Wochen später war es dann soweit.
Und hier ist nun das Ergebnis.